Wie finde ich meine Berufung?

Stellst du dir gerade die Frage, welcher berufliche Weg der richtige für dich ist? Fühlt sich dein Job gerade mehr wie ein Korsett an? Dann ist dir vermutlich bereits bewusst, warum ist es so wichtig ist, die eigene Berufung zu finden. (Spoiler: Du kannst ihr gerne einen anderen Namen geben ;))

Love it, change it or leave it. Wie finde ich meine Berufung?

Wenn du an einem Punkt in deinem Leben angelangt bist, wo dich dein Job nur noch belastet und frustriert, dann wirst du etwas daran ändern wollen. “Love it – change it – or leave it” – vielleicht war das die Antwort von Menschen in der letzten Zeit, wenn du mit ihnen über deinen Jobfrust gesprochen hast. Wahrscheinlich haben sie es dann mit einer guten Absicht gesagt. Aber: Der Spruch alleine bringt noch keine Veränderung für dich. Er zeigt dir nur sehr oberflächlich einen Weg auf.

Die wirklich spannende Frage ist doch: Wie schaffen es Menschen, ihre vermeintliche Komfortzone zu verlassen? Wie schaffen sie es, an ihrer beruflichen Situation etwas zu verändern? Wie finden sie ihre Berufung, wenn es nicht damit getan ist, einfach in einem anderen Unternehmen den gleichen Job zu machen? Wenn eine größere Veränderung notwendig ist, um endlich die lang ersehnte berufliche Erfüllung zu finden?

In diesem Blog-Post gebe ich dir Tipps, wo du am besten beginnst und wie du weiter vorgehst, damit du dich nicht im Kreis drehst. Du erfährst, welche Strategie dir bei deiner beruflichen Neuorientierung hilft und wie du sie Schritt für Schritt umsetzt.

Im Einzelnen geht es darum:

1. Warum tun sich viele Menschen mit dem Wort „Berufung“ so schwer?

2. Warum ist es überhaupt so wichtig, seine Berufung zu finden?

3. Weshalb scheitern so viele Menschen dabei, ihren Wünschen und Träumen nachzugehen, wenn es um die berufliche Erfüllung geht?

4. Was ist der erste Schritt, um die eigene Berufung zu finden?

5. Wie geht es weiter, wenn du dich auf den Weg machen willst?

6. Wie stellst du fest, wie du deine Berufung leben kannst?

Lass uns starten!

Berufung – das klingt kitschig oder spirituell

1. Warum tun sich viele Menschen mit dem Wort „Berufung“ so schwer?

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, das Wort „Berufung“ in den Mund zu nehmen. Ich gebe ganz offen zu: Bis vor ein paar Monaten gehörte ich auch zu diesem Kreis. „Berufung“ gehörte einfach nicht zu meinem aktiven Wortschatz – es klang einfach für mich zu groß und zu absolut. Wie sollte ich jemals für mich entscheiden können, ob ich meine Berufung gefunden habe? Wie lässt sich das feststellen? Das waren die Fragen, die mir durch den Kopf gegangen sind. Andere Menschen sagen, es habe etwas Kitschiges, vielleicht sogar Spirituelles, wenn es um die Frage nach der eigenen Berufung geht – und tun sich deshalb mit dem Wort so schwer.

Mittlerweile habe ich meinen Frieden gefunden, wenn es um die Formulierung geht. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und spreche davon, dass ich in meiner Selbstständigkeit meine eigene Berufung gefunden habe.

Mein Verständnis ist, dass es ein fortwährender Prozess ist, an der eigenen Berufung zu arbeiten.

Wir können uns ihr nähern und uns auch das Gefühl erobern. Es ist das Gefühl, dass unser Leben Sinn macht und uns Freude bereitet. Wir fühlen uns lebendig und spüren das Gefühl einer tiefen Zufriedenheit. Und diese positive Emotion geben wir weiter. Wie wir diesen Prozess dann nennen, das entscheiden wir selbst. Es braucht nicht das riesige Wort zu sein, wenn du selbst nichts damit anfangen kannst und es dir vielleicht sogar Angst macht.

Alternativ kannst du dir bewusst machen, dass es darum geht, deine Fähigkeiten, deine Stärken und dein Potenzial so zu nutzen, dass du gleichzeitig im Einklang mit deinen Werten und Motiven handelst. Ob du das dann Berufung nennst oder davon sprichst, dass du das, was du tust, als sinnstiftend erlebst – die Entscheidung liegt bei dir. Vielleicht nennst du es auch deine große Leidenschaft. Und die kannst du in deinem Job, im Privaten oder auch in einer ehrenamtlichen Tätigkeit finden.

Als Job- & Karrierecoachin gebe ich dir in meinem Post einige Tipps, wie du deine Berufung, deine große Leidenschaft oder auch eine für dich sinnstiftende Tätigkeit in deinem Job oder Beruf finden kannst.

Die Berufung zu finden ist ein fortwährender Prozess

2. Warum ist es überhaupt so wichtig, seine Berufung zu finden?

Viele Menschen suchen ihr Leben lang nach ihrer Berufung – ein großer Teil von ihnen vergeblich. Warum macht es so viel Sinn, seine Berufung zu finden? Und warum bin ich aus tiefstem Herzen davon überzeugt, dass sich die Suche und die damit verbundenen Anstrengungen auch für dich lohnen werden?

Eine Berufung ist etwas, das dich wirklich glücklich macht. Sie ist etwas, in dem du aufgehst. Sie gibt dir das sichere Gefühl, genau das Richtige zu tun. “Ich fühle mich endlich angekommen.” Das sind Worte, die Menschen nutzen, wenn sie die Emotion beschreiben, die sie mit ihrer Berufung verbinden. Es fühlt sich für sie leicht an, wenn sie sich um ihre Aufgaben und ihr Tagesgeschäft kümmern. Willst du wissen, wie es sich für mich persönlich anfühlt? Ich sage: Weil ich endlich meine Berufung gefunden habe, fühle ich mich in meinem Job nicht nur gut, sondern auch stolz und erfüllt.

Viele Menschen gehen durch ihr Leben, ohne jemals ihre Berufung zu finden. Sie sind unglücklich mit dem, was sie tun und fühlen sich eben nicht erfüllt. Stattdessen macht ihr Job sie müde. Sie können sich nicht mit ihm identifizieren und erleben ihn aus diesem Grund als Belastung. Diesen Frust nehmen die meisten von ihnen mit nach Hause. 

Irgendwann strahlt die Unzufriedenheit aus

Sie sind zu Hause und in der Familie angespannt. Der Urlaub reicht irgendwann nicht mehr aus, um den Akku aufzuladen. Im Freundeskreis sind es die Menschen irgendwann leid, sich die Storys rund um den Jobfrust anzuhören. Und oft macht sich die eigene Unzufriedenheit dann auch körperlich bemerkbar. Schwierigkeiten ein- und durchzuschlafen, Probleme abzuschalten oder sich zu konzentrieren sind Signale des Körpers, deren Botschaft schlichtweg lautet: “Ändere etwas in deinem Job!”

Kommt dir das bekannt vor? Dann steckst du fest in der Job-Frust-Spirale – die nichts anderes ist als die Stress-Spirale.

Spätestens jetzt weißt du, weshalb es so wichtig ist, sich Gedanken über die eigene Berufung zu machen. Klar: Zunächst hast du keine Idee, wonach du überhaupt suchst. Aber das macht es gleichzeitig auch spannend! Lass dich auf das Abenteuer ein und mach dich auf den Weg, deine Berufung zu finden.

Es erwartet dich eine Reise mit verschiedenen Stationen, die ich dir gleich vorstelle. Und mit jeder Station holst du dir schrittweise die Zufriedenheit in dein Leben zurück – sowohl im Job als auch im Privaten. Es ist möglich, deine Berufung im Job zu finden – wenn du weißt, wo du am besten suchst und welche Fehler du bei deiner beruflichen Neuorientierung unbedingt vermeiden solltest.

3. Weshalb scheitern so viele Menschen dabei, ihren Wünschen und Träumen nachzugehen, wenn es um die berufliche Erfüllung geht?

Viele Menschen scheitern daran, ihren Wünschen und Träumen nachzugehen, wenn es um die berufliche Erfüllung geht. Sie fühlen sich unsicher und überfordert, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Berufung finden können. In vielen von uns ist der Glaubenssatz fest verankert, dass Arbeit hart und schwer ist. Wenn ich mich von dieser Überzeugung innerlich leiten lasse, dann werde ich keine konkreten Schritte unternehmen, etwas im Job zu verändern. Ich sabotiere mich also selbst.

Ein weiterer Grund, weshalb viele Menschen die Suche nach ihrer Berufung irgendwann abbrechen ist, dass sie Rückschläge erleben. Und da ihr aktueller Job ohnehin bereits viel Energie frisst, fehlt ihnen die Kraft, erneut anzupacken und etwas Neues auszuprobieren. Wenn du also zu den Menschen gehörst, die wissen wollen, was sie im Job wirklich glücklich macht, dann brauchst du Geduld. Wenn es dir gelingt, Hindernisse und verwirrende Fragen als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung anzusehen, dann wirst du deine Berufung finden können. 

Auch wenn es manchmal schwer sein mag – mit einem wertschätzenden Blick auf dich selbst, Geduld und Entschlossenheit kommst du ans Ziel.

Mit einem wertschätzenden Blick auf dich selbst kommst du ans Ziel

4. Was ist der erste Schritt, um die eigene Berufung zu finden?

Wenn du dich entscheidest, den ersten Schritt zu gehen, dann fang an, dir Fragen zu stellen. Schnapp dir ein Blatt Papier und sorge für eine entspannte Atmosphäre. Versuch dich nicht unter Druck zu setzen, wenn du deine Berufung finden willst.

Ich gebe dir ein paar Fragen mit an die Hand, die dir den Anfang leichter machen werden:

  • Was macht dir wirklich Freude? Denk dabei nicht nur an den Job!
  • Was interessiert dich? Über welches Thema könntest du stundenlang sprechen?
  • Was begeistert und inspiriert dich?
  • Was konntest du schon als Kind richtig gut?
  • Was sind deine Stärken? Wann bitten dich andere um Unterstützung oder fragen dich um Rat?
  • Warum bist du anders als die Menschen um dich herum?
  • Wann vergisst du Raum und Zeit um dich herum und gehst mit einer gefühlten Leichtigkeit in deiner Tätigkeit auf?
  • Welche (gesellschaftlichen) Herausforderungen beschäftigen dich so sehr, dass du sie anpacken willst?

Wenn es dir schwerfällt, deine Stärken und Talente zu beschreiben, dann frag einfach mal Menschen, die dich gut kennen, danach. Wenn du dich darauf einlässt, wirst du sehen, wie gut und hilfreich positives Feedback sein kann! Der wertschätzende und anerkennende Blick von außen auf deine Person wird dir garantiert guttun. Ebenso wirst du mehr Klarheit spüren und der Antwort nach deiner Berufung ein Stück näherkommen.

5. Wie geht es weiter, wenn du dich auf den Weg machen willst?

Wenn du weißt, welche Stärken, Talente und Interessen du hast und welche Werte und Motive dich von innen heraus antreiben, dann ist der nächste Schritt herauszufinden, wie du das im Job für dich nutzen kannst. Wenn du dich einmal entschieden hast, der Frage nachzugehen, was deine ganz persönliche Berufung ist, dann wirst du dich bewusst oder unbewusst eine Weile damit beschäftigen.

Irgendwann kommt der Punkt, wo du das Knäuel an Gedanken und Ideen loswerden willst. Am besten schreibst du dann auf, was dir durch den Kopf geht. Das, was du zu diesem Zeitpunkt notierst, sind erste Ideen. Das ist wichtig, weil es auch ein kreativer Prozess ist, die eigene Berufung zu finden. Versuche daher, deine Gedanken erst einmal nicht zu bewerten – auch wenn es noch so schwerfällt!

Kreativität braucht Offenheit, Neugier und den Mut, verrückt sein zu dürfen. Wenn du merkst, dass du gedanklich feststeckst, dann hol dir Unterstützung. Das sollten Menschen sein, denen du vertraust und in deren Gegenwart du dich wohlfühlst. Sprich mit ihnen über deine Gedanken und bisherige Ideen. Du wirst schnell merken, dass daraus im Austausch wieder neue Ideen entstehen werden! Nimm die Gedanken deiner Gesprächspartner:innen einfach zunächst als Inspiration mit – die Bewertung kommt erst später!

Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du feststellen, dass es ein, zwei oder drei Gedanken beziehungsweise Ideen geben wird, die dich besonders fesseln. Und mit diesen Gedanken und Ideen machst du im nächsten Schritt weiter, um deine Berufung zu finden.

Du darfst nun damit beginnen, konkreter darüber nachzudenken, was für ein Leben du führen möchtest. Wo möchtest du leben? Wie genau willst du deine Zeit verbringen? Befreie dich von dem Gedanken, dass es nur den einen Weg gibt, glücklich zu leben und dabei deiner Berufung zu folgen. Das setzt dich nur unter Druck! Stattdessen entwickelst du am besten drei Konzepte dafür, wie dein Leben in den nächsten fünf Jahren aussehen soll. Verbinde in deinen Überlegungen Privates mit dem Beruf – dein Leben hat mehr Facetten als nur den Job!

Es ist ein kreativer Prozess die eigene Berufung zu finden

6. Wie stellst du fest, wie du deine Berufung leben kannst?

Wenn du deine Berufung leben willst und sie mehr sein soll als eine vage Idee, dann kommt jetzt eine besonders spannende Phase auf dich zu: Schnapp dir eines deiner Konzepte und starte damit, es in der Realität im Kleinen zu überprüfen! Das, was in der Produktentwicklung schon seit Langem nicht mehr wegzudenken ist, wird dir helfen, deine Berufung zu finden: Arbeite mit Prototypen! Ganz ohne Risiko wirst du so mehr darüber erfahren, ob deine Konzepte der Realität standhalten. Du wirst spüren, ob es sich für dich lohnt, am Ball zu bleiben. Und du wirst sehen, was dir möglicherweise noch fehlt, um deine Berufung zu leben und was du in diesem Fall tun kannst.

Ganz konkret kannst du beispielsweise Folgendes tun, um deine Konzepte zum Leben zu erwecken:

  • Sprich mit Menschen, die den Weg bereits gegangen sind oder dir mehr über das berufliche Umfeld sagen können.
  • Notiere dir deine Fragen und Bedenken, die du im Hinblick auf dein Konzept hast. Recherchiere mit der Suchmaschine deiner Wahl im Internet und trag Informationen zusammen, um mehr Klarheit zu bekommen.
  • Fang an, Informationsveranstaltungen zu besuchen. Ganz gleich, ob es um das Thema Selbstständigkeit, Umschulung oder Weiterbildung geht – bestimmt gibt es in der nächsten Zeit eine Veranstaltung, die dir weiterhilft.

In der Phase, in der du deine Konzepte mit Prototypen beleuchtest und überprüfst, wirst du sehen, ob du dich deiner Berufung näherst. Du wirst spüren, ob die Energie bei dir da ist, weiterzumachen. Ob dich deine Idee und dein Konzept nach wie vor so fesseln, dass gar kein Weg mehr für dich daran vorbeiführt. Dann kannst du sicher sein, dass du deine Berufung gefunden hast!

Wenn du an diesem Punkt angekommen bist, dann ist der Zeitpunkt gekommen, um sehr konkret die nächsten Schritte zu planen:

  • Was fehlt dir noch, um deiner Berufung zu folgen? Denke dabei an Qualifikationen und Weiterbildungen, aber auch an Informationen und finanzielle Ressourcen.
  • Mit wem willst du noch sprechen? Wen möchtest du einweihen? Von wem benötigst du Unterstützung und in welcher Form?
  • Wie geht es mit deinem jetzigen Job weiter? Wirst du ihn aufgeben? Oder willst du deine Stunden reduzieren, damit sich das tiefe Gefühl der Zufriedenheit bei dir einstellen kann?
  • Hast du alles, um zeitnah mit dem Bewerbungsprozess loszulegen?
  • Wenn du gründen und dich selbstständig machen willst: Wie willst du den Übergang in die Selbstständigkeit gestalten?

Aus dem, was mal als Experiment begonnen hat, wird nun ein ganz konkreter Plan. Du hast herausgefunden, was du dir wünschst, um ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen. Mach dir bei der Umsetzung immer wieder bewusst, warum du losgegangen bist und dich auf die Suche nach deiner Berufung begeben hast. Das “Warum” gibt dir die nötige Energie für die Umsetzung deines ganz persönlichen Veränderungsprojektes!

Bei der Suche nach deiner Berufung ist es wichtig, dass du anfängst, dir die richtigen Fragen zu stellen und dass du dir Zeit nimmst. Fang heute damit an, in dich hineinzuhorchen. Schau dir deine Stärken an, schau nach links und rechts und gönn dir Einblicke in neue Arbeitsbereiche und Tätigkeitsfelder. Probiere neue Dinge aus und hab Spaß am Lernen!

Wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, damit du schneller zum Ziel kommst und das Ganze auch noch Spaß macht, dann melde dich gerne bei mir.

Dein Leben ist mehr als dein Job